diese Woche … (1511)

Parkleuchten Gruga 2015

Parkleuchten Gruga 2015

Was diese Woche noch liegen blieb:
Die letzte Woche war zumindest zur Hälfte ein ziemlicher Reinfall, ich hatte Magen-Darm (habe ich glücklicherweise auch immer noch, aber zu Anfang der Woche war ich daran erkrankt). Das ist auch der Grund, weshalb es letzten Sonntag keinen Wochenbeitrag gab. Sorry, ging einfach nicht.
Aber nun geht es wieder und es ist mir natürlich auch in dieser Woche wieder das eine oder andere aufgefallen.
Los geht’s:

Zum Start wie schon beim letzten Mal eine interaktive Landkarte. Diesmal geht es um ein Projekt der Universität von Yale, um Photogrammar. Das ist eine Art Fotoarchiv-Landkarte, mit der viele wichtige Bilder, die während der Wirtschaftskrise in den USA der 30iger Jahre entstanden sind, mit ihren Aufnahmeorten in Verbindung gebracht werden. 
Die staatliche FSA (Farm Security Administration) halt damals viele namhafte „Fotoreporter“ losgeschickt, um über mehrere Jahre die Lage der während der Depression verarmten Landbevölkerung zu  dokumentieren.
Dabei entstanden solche Meisterwerke wie das Bild „Migrant Mother“ von Dorothea Lange, das auch auf der Karte zu finden ist.
Die Präsentationsform mit Landkarte und Zeitstrahl ist toll, aber die Bilder sind überwiegend leider nur sehr klein und oft in sehr dunkeln Tönen gehalten. Dadurch fällt in der Betrachtung der weiße Seitenhintergrund sehr störend auf. Trotzdem sehenswert.
Zur Landkarte.


 

In Szene

Das ist jetzt ein ziemlicher Bruch, weg von den dokumentarischen Bildern des FSA-Projektes hin zu den gebauten Bildern von Adrian Sonderegger und Jojakim Cortis. Die beiden arbeiten für Auftraggeber aus der Industrie und für namhafte Verlage. Das erste Mal hatte ich mit einem   ihrer Bilder bewussten Kontakt im Rahmen der Ausstellung „(Mis)Understanding Photograph“ im Museum Folkwang in Essen. (Hier mein Text dazu)
Dort war beim flüchtigen Blick im ersten Moment scheinbar das berühmte Bild zu sehen, dass die Panzer und den „Tütenmann“ vom Tiananmen Platz in Peking zeigt.
Im zweiten Blick wird dann sofort klar, dass es etwas völlig anderes zeigt, hier wird die Situation des weltbekannten Fotos im miniaturisierten Detail auf einer Tischplatte nachgebaut.
Ich mag diese Art der Auseinandersetzung mit der vermeintlichen Realitätsverhaftung /-verbindung eines fotografischen Bildes und meiner eigenen (Für-) Wahrnehmung.
Auf der Website der beiden Künstler sind unter „Ikonen“ noch viele andere Inszenierungen dieser Art zu entdecken.

(Während ich das schreibe, erinnere ich mich an eine Reihe von Fotografien, entstanden in den 80iger Jahren(?), in der ebenfalls zwei(?) Schweizer(?) den Polenfeldzug(?) der deutschen Wehracht mit sehr einfach Mitteln inszenierten und trotzdem auf den ersten Blick überzeugend glaubwürdig wirkende Bilder mit kleinen Plastiksoldaten inszenierten. Da muss ich mal nachforschen. Oder weiß von Euch jemand, wer das gewesen sein könnte?)


In Szene 2

Ebenfalls eine Auseinandersetzung mit den Ikonen der (nicht nur) journalistischen Fotografie. Hier gibt es kleine Figuren, die große (Vor-) Bilder neu zeigen. Mir ist das etwas zu platt, aber manche der Bilder haben mir ein Lächeln entlockt.
Und manche haben mich erschreckt. Wenn die Erschießung eines Gefangenen durch den südvietnamenischen General Nguyễn Ngọc Loan von Legofiguren dargestellt wird, wird bei mir (!) eine Grenze überschritten, da muss ich schlucken.
Zur Seite


 


In Szene 3

Das Thema inszenierte Realität bleibt uns immer noch erhalten. Viele von Euch werden die Bilder von Eric Johansson kennen, für die anderen hier ein Link zu seinen Phantasiewelten, die auch erst inszeniert werden, um dann mit viel Aufwand realisiert (sic!) zu werden. So Unterschiedlich kann das mit dem Inszenieren sein.
Link 1
Link2


 

Was anderes

Das Projekt WE35 verpflichtet sich im Gegensatz zu den vorherigen Links sehr direkt eher dem, was vor den Augen der beteiligten Fotografen liegt. 35 Fotografen mit 35mm Brennweite machen jeden Monat Bilder zu einem Thema.
Die ca. 60° Bildwinkel des 35ers an Kleinbild ist „meine Welt“. Deshalb finde ich es besonders spannend, zu sehen, wie andere Fotografen damit umgehen und das, was für mich eher befreiend ist (Ich muss keinen anderen Bildwinkel benutzen) manchmal eher als Herausforderung (Ich darf keinen anderen Bildwinkel benutzen) ansehen.
Neben guten Fotos kommen dabei auch Texte heraus, in denen sich die Fotografen mit dieser Herausforderung auseinandersetzen.

Zur Website 


 

Keine Ausreden

Der letzte Link für diese Woche handelt vom Licht. Vom guten Licht und vom schlechten Licht.
Meine Quintessenz: Es gibt kein schlechtes Licht, nur faule Fotografen, deshalb:

Viel Spaß in der nächsten Woche und macht tolle Bilder…


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