Entfernung messen

Illustration Entfernungsmesser

In der Vor-AF Zeit durchaus üblich, ein an die Kamera ansteckbarer externer Mischbild-Entfernungsmesser (hier von Wata, der Watameter).

In der „guten alten Zeit“ vor der Entwicklung der Autofokustechnik mussten die Kameras bzw. Objektive von Hand „scharf gestellt“ werden.
Aber auf welche Entfernung? Das zu schätzen fällt den meisten Menschen schwer.
Deshalb gab es dazu natürlich auch Hilfsmittel, die bei größeren Entfernungen etwas einfacher in der Handhabung waren als ein Massband. (Im Bereich Kinofilm dagegen war das Massband lange das Maß aller Dinge.)

In Spiegelreflexkameras konnte man natürlich auch auf der Mattscheibe erkennen, ob das Motiv richtig fokussiert war. Aber auch im Zeitalter der dank Springblende hellen Sucherbilder nicht immer ganz einfach.
Deshalb gab es nach und nach weitere Einstellhilfen für die Aufnahmeentfernung, bei vielen SLRs waren  in der Mitte des Suchers Schnittbildentfernungsmesser und/oder Mikroprismenringe vorhanden.
Damit wurde das fokussieren viel einfacher.

Bei den Sucherkameras war das deutlich schwieriger, hier behalf man sich dann oft mit Symbolen für unterschiedliche Entfernungsbereiche. Blüte, Kopf, Haus, Berge standen dann für Nahaufnahme, Portraitentfernung, mittlere Distanz und Landschaft (unendlich). Das war für viele einfachen als das freie Schätzen der Entfernung.
Aber natürlich gab es auch Sucherkameras mit Entfernungsmesser. Je nach Alter und Preisklasse der Kamera waren das oft sogenannte Mischbildentfernungsmesser.

Entfernungsmesser

Die Mischbildentfernungsmesser zeigten im Sucher (auch bei den in die Kamera integrierten Modellen hatten die Entfernungsmesser oft einen eigenen Sucher) ein das eigentliche Bild überlagernden Ausschnitt des zentralen Bereichs. Diese beiden Bilder musste dann durch Drehen des Entfernungsrades zur Deckung bringen musste.
Bei dem hier oben abgebildeten Watameter (den ich von einem Teilnehmer meiner Fotokurse geschenkt bekam) sind die beiden zu überlagernden Bilder unterschiedlich eingefärbt, um besser erkennbar zu sein.

Anwendung

Illustration Animation der Funktionsweise eines Mischbildentfernungsmesser

Animation der Funktionsweise eines Mischbildentfernungsmesser

In der Animation kann man den Vorgang im Sucher erkennen. Erst wenn beide Bilder zur Deckung gebracht wurden, kann man dann am Einstellrad die Entfernung ablesen.
Es gibt auch Kameras, bei denen das Messsucherbild im normalen Suchereingeblendet wird und bei denen der Entfernungsmesser direkt mit dem Objektiv gekoppelt ist.
Das hat natürlich einige Vorteile. Zum einen kann man sich mit nur einem Sucher besser auf die den Ausschnitt und die Bildgestaltung  konzentrieren. Und zum anderen werden so Fehler vermieden, die bei dem Ablesen und Übertragen der Anzeige des ungekoppelten Entfernungsmessers auftreten können.

Selbst an einigen modernen Digitalkameras gibt es echte gekoppelte Entfernungsmesser oder digitale Einstellhilfen, die deren Arbeitsweise nachahmen. So ganz schlecht kann die Technik also nicht sein.
Der Einsatz eines ungekoppelten Entfernungsmessers dauert natürlich einige Zeit. Aber mit ein bisschen Nachdenken und paar Tricks, die man auch an Autofokuskameras gut gebrauchen kann, wird der Aufwand überschaubar. Man kommt damit im Idealfall sogar noch schneller und sicherer zum scharf abgebildeten Motiv als mit der Automatik.
Dazu an anderer Stelle mehr hier im Blog.

An der Stelle darf ich vielleicht noch ein bisschen Eigenwerbung machen: Das für die Bildgestaltung entscheidende Zusammenspiel von passender Brennweite und richtigem Aufnahmeabstand, aber auch andere wichtige Themen wie Belichtung, Bildgestaltung und Bildbearbeitung sind ein wichtiger Teil meiner Fotokurse zu den Grundlagen der Fotografie, die ich an der Fotoschule-Ruhr.de anbiete.

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Illustration Kaffeetasse

geschrieben/aktualisiert: / 04. Jan 2020

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