In letzter Zeit … 1908

Am Rande: bei Krebsen in Schwarzweiß muss ich an Jack Arnold denken — obwohl er ja leider nie einen Film „Crustacea“  gemacht hat. Der wäre aber bestimmt toll geworden.

Im letzten Jahr habe ich hier im Blog eine Zeit lang regelmäßig Beiträge geschrieben, in denen es um Links zu interessanten Fotos und Texten und Filmen rund um die Fotografie ging. Manchmal habe ich das auch ergänzt um ein paar persönliche Erlebnisse, Gedanken und Ideen.

Die damit verbundene Regelmäßigkeit (geplant war wöchentlich) konnte ich aber auf Dauer nicht durchhalten, ich surf(t)e einfach zu wenig, um langfristig gesehen in einer Woche genug gute / wichtige / richtige / lustige Links zu finden.
Und um die Seiten nicht mit irgendwelchen Belanglosigkeiten aus meinem Alltag zu füllen, habe ich diese Beitragsreihe dann nach einiger Zeit still und heimlich aufgegeben.

Aber andererseits finde ich natürlich von Zeit zu Zeit Seiten und Beiträge, die es wert wären, von mir empfohlen zu werden. 

Und es wäre schade, wenn ich das nicht machen würde.
Also habe ich mich entschieden, diese Reihe wieder aufleben zu lassen.Aber nun ohne den Zwang der Regelmässigkeit.
Es werden also in dieser Rubrik gelegentlich Beiträge kommen, in denen ich Lese- und Anschautipps geben. Aber die Beiträge werden nicht mehr regelmässig zu bestimmten Zeiten veröffentlicht, sondern überraschend zwischendurch auftauchen.

(BTW: Wer die alten Rückschauen sehen möchte findet sie unter der Kategorie Rückblick )


Interview mit Dirk Wächter (dforum)

Das Fine Art Magazin „Swan“ (von dem ich Ignorant ehrlich gestanden noch nicht eine Ausgabe gelesen habe), hat ein Interview geführt mit Dirk Wächter, dem Initiator, Gründer und Betreiber des dforum’s.
Es beginnt mit einem Rückblick in die Gründungszeit um 2002, als Dirk (so wie ich damals übrigens auch ;-) ) mit einer Canon D60 (nicht 60D!) in die digitale SLR Fotografie einstieg und eher nebenbei mit dem Forum begann.
Im Verlauf des Interviews gibt es natürlich viele Infos zur Geschichte des Forums, aber auch zu Dirk Wächter persönlich. Auch für Nicht-Forumsmitiglieder und Nicht-Canonfotografen auf jeden Fall lesenswert. 
Zum Hintergrund: Das dforum ist eines der ältesten deutschsprachigen Fotoforen. Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf Canon, aber es gibt auch für Nutzer anderer Marken interessante Beiträge. Schaut mal rein: dforum

Hier geht es zum Interview mit Dirk Wächter


Reisende (Möchtegern-) Influencer

Das Auslandsjournal des ZDF hat vor einigen Wochen einen Beitrag zu den negativen  Auswirkungen des Influencer-Tourismus gebracht. Ob ein beschaulicher Bergsee in Südtirol  (Pragser Wildesse) oder eine ruhige Fußgängerstraße in Paris — wenn die Szene der Instagramer einen Ort für sich entdeckt hat, ist anscheinend erstmal Schluß mit der Ruhe.

Zum Video des Auslandsjournal (es ist direkt der erste Beitrag in der Sendung) 


Kuh am SeeIllustration zu "Kuh am Pragser Wildsee"

Am Pragser Wildsee war ich auch schon mal, habe damals aber (zum Glück) nur Kühe und keine Instagramer getroffen.
Gut, damals ist auch schon so lange her, dass ich mit der oben erwähnten Canon D60 (und einer leider defekten Sigma-Scherbe) unterwegs war. Konnte man aber auch mit Fotografieren..


Instagram II

Zum gleichen Thema: eine Zusammenstellung vonGruppen vonInstagramfotos, die alle am selben Standort aufgenommen wurden. Da zeigt sich eine erschreckend gleichförmige schöpferische Vielfalt.
Natürlich verlocken manche Standorte und Umstände zu ähnlichen Bildern, aber hier sieht das doch weniger nach bedingtem Zufall als nach Kopie aus. 

Und wenn man dann zusätzlich noch die Auswirkungen dieses Instagram- oder Möchtegern-Influencertourismus auf Mensch und Umwelt, die im ZDF Link (weiter oben) aufgeführt wurden, berücksichtigt, dann ist das nicht mal mehr lustig.

Somebody Is Showing How Instagram Photos Are All Starting To Look The Same, And It’s Depressing


Teure Kameras machen bessere Fotos!

Naja, wenn Du hier schon länger liest, wirst Du wissen, dass ich dass für Unsinn halte
Aber man kann nicht oft genug drauf hinweisen, dass es in der Regel nicht am Preis der Kamera liegt, wen die Fotos gut werden.
(Video ist in Englisch)


Viel Schärfentiefe kann auch richtig Spaß machen

Kleidung und Kinder, das ist ja eigentlich eher ein Frauenthema [Hah, ich trau mich was, nicht wahr? ;-) ],  aber auch als Mann finde ich es schön, wie hier eine technische Besonderheit kleiner Sensoren, die große Schärfentiefe, die gemeinhin als Nachteil gilt, als Vorteil eingesetzt wird.
Während Apple und Co versuchen, mit technischen Tricks den kleinen Sensoren ein „Bokeh“ zu entlocken, nutzt diese Mutter den „Nachteil“ als Vorteil und kleidet Ihre Tochter mit Obst neu ein. 
Gut, der Hintergrund der Bilder könnte manchmal mit etwas mehr Sorgfalt ausgewählt werden, aber die Idee ist lustig. Und die Bilder zeigen, dass man auch mit wenigen Mitteln weit kommen kann.
(Der kurze Text ist in Englisch)

Mom Uses Optical Illusion to “Dress” Her Daughter in Fabulous Food Fashion


 

Frühe Fotos von Stanley Kubrick

Wie viele Regisseure ist auch Stanley Kubrick  sehr an Fotografie interessiert gewesen und hat schon als Heranwachsender und junger Mann großartige Fotos gemacht. Auf der Facebookseite (auch für Nichtmitglieder sichtbar) von „Vintage Art & Photo“ ist jetzt eine Galerie mit über 70 seiner Aufnahmen zu sehen.
Hinsurfen und anschauen!

Zu den Bildern von Stanley Kubrick


Wir werden vermutlich alle gescannt… 

… nur sind die Ergebnisse leider nicht immer so malerisch.

Maitha Demithan, eine Künstlerin aus Dubai, arbeitet mit einer recht speziellen Kameratechnik.
Es ist sicherlich keine neue Idee, einen Scanner zum „Fotografieren“ zweckzuentfremden. Das konnte ich schon 1999 bei den Fototagen in Herten (die leider sehr bald dem Sparzwang und dem Untergang von Agfa zum Opfer fielen) bewundern.
Stoffe, Blumen, Schmuck, Früchte und vieles anderes eignen sich für phantastische Arrangements auf dem Glas des Flachbettscanners.
Maitha Demitan legt dann aber manchmal anscheinend auch  gleich ganze Menschen auf den Scanner, das ist dann schon eine andere Dimension.

Etwas grundsätzlich ähnliches, mit einer Kamera an einem sehr speziellen Stativ gescannte Menschen habe ich zwar schon vor einigen Jahren von Kurt Hörbst gesehen (wenn es Dich interessiert, hier ist ein Link zu einem Zeitungsbericht über die Aktion), aber Menschen auf dem Flachbettscanner, das kannte ich noch nicht.
Und die Technik hat hier durchaus massive Auswirkungen auf die Gestaltung.

Solche Bilder dreidimensionaler Objekte vom Scanner haben prinzipiell eine ganz besondere Wirkung. Das beginnt schon mit der Begrenzung in Richtung Kamera. Die vordersten Punkte der Objekte werden vom Glas des Scanners bestimmt, es gibt also kein Einzelobjekt, das sich weiter vorne zeigen kann. Weiche Materialen werden dann einfach flach gedrückt.

Die Beleuchtung ist bei Verwendung eines Scanner auch sehr speziell. Die Lichtleiste wandert mit der Scanzeile mit. Das Licht  ist über die gesamte Fläche sehr gleichmässig und es scheint von überall zu kommen. Da die Lichtquelle dabei aber extrem nah an dem Motiv ist, ist schon innerhalb des Motivs ein starker Helligkeitsabfall in die Tiefe zu bemerken. Sobald ein Detail ein wenig weiter hinten ist, versinkt es (so wie auch der ganze Hintergrund) im Schwarz.

Durch die Dauer des Scannens müssen die „Opfer“ lange stillhalten. Und wenn sie nicht still halten oder auch bewusst bewegt werden ergeben schon kleine Veränderungen der Lage interessante Doppelbilder. Diese Fehler, ob bewusst eingebaut oder zufällig, unterstützen die malerische Wirkung.
Die Personen können sich z.B. während des Scanens z.B. von bereits erfassten Bildbereichen in andere Bereiche drehen und werden dann zweimal abgebildet.

Das in erster Linie Menschen aus dem arabischen Raum in (so vermute ich zumindest) traditioneller Kleidung abgebildet werden, gibt den Bildern zusätzlich eine für uns exotische Anmutung.

Zur Aufnahmetechnik: keine Ahnung! ;-)
Ich kann da nur vermuten, dass die Personen auf einer sehr stabilen Glasscheibe lagen und ein oder mehrere Flachbettscanner dann mehrmals verschiedene Bereiche der Personen gescannt haben. Die so entstandenen Einzelscans wurden dann zu einem großen Bild zusammengesetzt. Aber wie gesagt: nur eine Vermutung.
Du hast eine andere Idee? Schreib sie bitte in die Kommentaren.

Hier geht es zu den Bildern von Maitha Demithan


So, das war es für diesmal.
Möge das Licht mit Euch sein!

(Und das gab es vorher in den anderen Rückblicken….)

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Illustration Kaffeetasse

geschrieben/aktualisiert: / 08. Aug 2019

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