Joel Meyerowitz – Retrospektive

Im NRW-Forum (Düsseldorf) findet (noch bis zum 11.01.2015) eine Ausstellung mit Bildern des amerikanischen Fotografen Joel Meyerowitz statt.
Der Schwerpunkt seines Werkes, dass hier von den ersten Aufnahmen vom Beginn der 60iger Jahre bis heute gezeigt wird, liegt bei dem, was man so gern unter dem Begriff „Streetphotography“ zusammenfasst. Ergänzt wird dieser Themenbereich durch Landschaftsfotografien, „Stills“, Architekturfotografie und Stadtansichten.
Ich habe leider erst heute die Zeit gefunden, diese phantastische Ausstellung zu besuchen, werde aber in der nächsten Woche den Versuch unternehmen, noch einmal dahin zu kommen.

Die Ausstellung ist nicht chronologisch gehängt, sondern räumlich in die zwei Bereiche „USA“ und „Europa“ aufgeteilt. Diese Aufteilung wird zwar nicht zu 100% konsequent durchgehalten, aber das tut der Qualität keinen Abbruch.

Zu Beginn der 60iger Jahre des letzten Jahrhunderts entdeckte Joel Meyerowitz in New York die Fotografie für sich, wohl unter anderem angeregt durch ein Treffen mit meinem „Lieblingsfotografen“ Robert Frank. Seinen ursprünglichen Job als Art Director legte er schnell nieder, um sich voll der Fotografie widmen zum können.
Von Anfang an war Streetphotography ein sehr wichtiges Thema für Ihn, zuerst in SW und recht schnell auch in Farbe. Während ich von Meyerowitz bisher eigentlich nur die späteren Farbbilder mit eher subtilem Humor kannte, fand ich es sehr interessant, unter seinen frühen Schwarzweiß-Arbeiten durchaus auch etwas gradlinigere Bilder zu finden, wie ich sie von Elliott Erwitt und Lee Friedlander kenne.



So wie für den Europäer Robert Frank eine fast zweijährige Reise durch Amerika ein wichtiger Wendepunkt in seinem Schaffen war, der zu dem Buch „Die Amerikaner„(*) führte, war eine zwölfmonatige Reise durch Europa für den Amerikaner Meyerowitz ein erster Wendepunkt in seiner Karriere. Während dieser Europafahrt von 20.000 Meilen hat er parallel mit SW und Farbe fotografiert. Die Farbbilder erscheinen mir zum Teil verblüffend aktuell und zeitgenössisch, während die Schwarzweißaufnahmen auf  mich viel „historischer“ wirkten. Das kann auch an der Art der Ausarbeitung des Farbmaterials liegen, das müsste ich noch recherchieren.
Joel Meyerowitz setzte danach seine Arbeit iuch überwiegend in Farbe fort, es entstanden einige seiner bekanntesten Bilder, vor allem in New York.

(*)

Der Katalog zur Ausstellung (*) , ist vor Ort günstiger zu haben.)

Einzelne Bilder der Ausstellung waren für mich eine echte Ãœberraschung, ein inszeniertes Strandpanorama in ca. 140cm x 55cm und in der „Vorbildbearbeitungszeit“ vermutlich aus mehreren Einzelbildern zusammengesetzt, gehört dazu. Auch seine Licht- und Farbstudien aus Cape Cod waren mir neu. Für ihn waren dieses Thema wohl der Auslöser, nicht nur Kleinbild, sondern auch die viel langsamere (und genauere) Fachkamera zu verwenden.
Die Fachkamera setzet er auch für die monatelange Dokumentation des „Ground Zero„, des Gebietes rund um die ehemaligen Gebäude des World Trade Centers direkt nach dem Anschlag vom 11.09.2001, ein. Dabei entstand einzigartige Bilder.

Definitv: Besuchsempfehlung! Und zwar fix, die Ausstellung endet am 11.01.2015

Meine anderen Berichte über Fotoaustellungen

 


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