Tipps für bessere Urlaubsfotos Teil 5 – Belichtungszeit

Die lange Belichtungszeit verwandelt das Riesenrad in eine Zentrifuge für das Astronautentraining

(Überarbeitet Juni 2023) Für ein „gutes Foto“ ist es wichtig, das das Bild die Aufmerksamkeit des Betrachters gewinnt (und hoffentlich auch behält). Ein spannender Bildinhalt, ein interessante Geschichte im Foto helfen dabei.

Man kann den Betrachter aber auch mit einem interessanten Bildaufbau, mit Schärfeverläufen, mit unterschiedlichen Helligkeiten oder Farbgebungen quasi an die Hand nehmen und ihn dann auf diese Art durch das Bild führen.

Dabei kann, wie im letzten Tipp zur Urlaubsfotografie geschrieben, die Wahl einer passenden Ausdehnung der Schärfentiefe helfen.
Damit kann man dann wichtige Motivbereiche betonen und unwichtige in der Unschärfe im Vorder- oder Hintergrund verschwinden lassen.
Oder man verbindet eigentlich weit voneinander entfernte Bereiche und lenkt damit die Wahrnehmung des Betrachters auf besondere Zusammenhänge oder Ähnlichkeiten oder ….

Neben der Schärfentiefe gibt es aber auch andere Optionen, die Aufmerksamkeit des Betrachters zu erhalten und zu lenken. Eine dieser Methoden möchte ich Dir jetzt zeigen.
Es geht dabei um die Darstellung von Bewegung im Bild. Ein sich bewegendes Objekt kann, je nach gewählter Belichtungszeit, im Bild völlig unterschiedlich aussehen.

Durch die Wahl der passenden Belichtungszeit liegt es in Deiner Hand, ob ein sich bewegendes  Motivdetail im Bild eingefroren oder verwischt dargestellt wird.
Du kannst durch kurze Belichtungszeiten auch sehr schnelle Bewegungen einfrieren, z.B. einen durch den Bildausschnitt rasenden Schnellzug. Es ist  sogar möglich, eine Gewehrkugel im Flug abzubilden, während sie eine Spielkarte durchschlägt. (Dafür ist allerdings „etwas“ mehr Aufwand notwendig.)
Und andererseits ist es möglich, durch entsprechend lange Zeiten, auch eine Weinbergschnecke quasi auf Schallgeschwindigkeit zu beschleunigen.

Illustration einer "rasenden Schnecke"

Rasende Schnecke. Ausnahmsweise nicht aus der Kamera, sondern fast vollständig mit KI erzeugt. War zu schnell für mich, ich hatte leider nicht genug Zeit für die Belichtung. ;-)

Einstellung

Für Fotos mit Bewegungsunschärfe oder eingefrorener Bewegung ist es wichtig, dass Du die Belichtungszeit der Bewegung und vor allem der Geschwindigkeit Deines Motivs anpassen kannst.

Wenn Du die Kamera auf den Belichtungsmodus „Zeitvorwahl“ stellst – je nach Hersteller heißt das dann „T“, „TV“ oder „S“  (für Time bzw. TimeValue oder Shutter) – , kannst Du die Zeiten frei wählen. Zumindest mehr oder weniger. Du musst bei langen Zeiten aber etwas aufpassen wegen der Verwacklungsgefahr (klick auf den nächsten grünen Infoblock).
Die Kamera wird dann die nötige Blendenöffnung (zu der von Dir gewählten Belichtungszeit) ermitteln und  einstellen. Das geht natürlich nur innerhalb der Grenzen des Blendenbereiches, den Dein Objektiv / Deine Kamera zur Verfügung haben.

Verwacklungsgefahr

Illustartion zum Thema Verwackeln

Typischer Verwackler, die Verwacklungslinien laufen quasi parallel zur Bewegungsrichtung des Auslösefingers.

Wenn die Belichtungszeit zu lang wird, wächst die Gefahr, dass die Kamera im Ablauf der Belichtung unbeabsichtigt bewegt wird.

Das Bild des Motivs wandert dann im während der Belichtung auf dem Sensor und erzeugt so ein unscharfes Foto.

Je nach Motiv kann man anhand der „Wischlinien“ sogar die Bewegungsrichtung der Kamera erkennen.
Das Problem wächst, wenn die Brennweite länger wird, die Unschärfe wird dadurch quasi „mitvergrößert“ und deutlicher sichtbar.
(siehe auch Woran erkennt man Unschärfe durch Verwackeln?)

Mit welcher Einstellung ist die Belichtungszeit zu lang?
Bei Kameras, die den früher üblichen Kleinbildfilm verwenden, konnte man eine einfache Pimaldaumen-Rechnung machen. Danach schaffen es die meisten Menschen ein unverwackeltes Foto zu machen, wenn die Belichtungszeit nicht länger ist als der Kehrwert der Brennweite. Bei 30mm Brennweite sollte die Zeit also nicht länger werden als eine 30stel Sekunde.

Die digitalen System- und Spiegelreflexkameras haben oft einen Sensor, der etwas kleiner ist (APS-C, mFT oder 1-Zoll). Das Bild eines solchen Sensor muss also anschließend im Verhältnis zur Belichtung auf Kleindbild (oder digitales Vollformat)  etwas stärker vergrößert werden.
Diese stärkere Vergrößerung würde auch die Verwackelung vergrößern und so deutlicher sichtbar machen.

Deshalb muss man bei diesen Kameras diese stärkere Vergrößerung bei der Ermittlung der längsten noch „verwacklunsgfreien“ Belichtungszeit berücksichtigen.
Dazu wird die Brennweite mit dem sogenannten „Cropfaktor“ (den nötigen Vergrößerungsfaktor) multipliziert.
Bei den meisten DSLRs und DSLMs beträgt dieser Faktor 1,5, bei Canon ist es 1,6. FourThirds- und MicroFourThirds-Kameras (mFT) haben den Wert 2.
Aus den 30mm des Beispiels oben werden so 45(APSC), 48(Canon) oder 60(FT/mFT), die längste Belichtungszeit sollte dann nicht länger sein als 1/50 bzw. 1/60 sein.

Aber nicht vergessen, es ist nur eine Daumenregel! Das kann nach oben und unten abweichen. Wenn Du kein Stativ einsetzen kannst und Dich den Grenzwerten näherst, solltest Du auf jeden Fall auf eine ruhige Kamerahaltung achten.
Und vergiss nicht, auch Hilfsmittel wie Stabilizer und  als zusätzliche Hilfe „Dauerfeuer“ zu verwenden.

Mehr Möglichkeiten

Falls das mit der Kamera bzw. dem Objektiv mögliche Spektrum der Blendenwerte für die gewählte Belichtungszeit nicht reicht, wird die Kamera Dir das zum Beispiel durch Blinken oder rotes Einfärben der Blendenanzeige signalisieren.
Wenn sich die Blende zu der von Dir gewählten Belichtungszeit nicht weit genug öffnen lässt und das Bild zu dunkel würde, kannst Du dann zusätzlich noch die Empfindlichkeit (den ISO-Wert, siehe folgenden Infoblock) der Kamera, anpassen. Um es dabei ganz bequem zu haben, kannst Du auch direkt, soweit vorhanden, die ISO-Automatik wählen.

Und wenn sich die Blende sich nicht weiter schliessen lässt und das Bild deshalb zu hell würde, könntest Du einen Graufilter(*) verwenden (s.u.).

Illustration mit dem Schalter zur Belichtungskorrektur an einer Canon DSLR

Belichtungskorrektur an einer Canon DSLR

Sollten die Bilder mit der Automatik auch innerhalb des Bereichs der zur Verfügung stehenden Blendenwerte zu hell oder zu dunkel werden, benutzt Du am besten die Belichtungskorrektur. Das habe ich in einem anderen Artikel etwas ausführlicher beschrieben: „Hilfe, die Fotos werden zu hell/zu dunkel!

Oder Du stellst gleich selber die nötigen Werte (zusätzlich zur Belichtungszeit dann noch Blende und Empfindlichkeit) von Hand ein. Das geht im im „M“-Modus.  Mehr zum M-Modus (und warum er gerade dann sinnvoll ist, wenn es schnell gehen muss) findest Du in meinem Artikel Belichtungsautomatik und „M“-modus.

Manchmal möchte man, um langsame Bewegung im Bild sichtbar zu machen, mit sehr langer Belichtungszeit fotografieren. Das macht man unter anderem, um in Landschaftsaufnahmen das Wasser „fließen“ zu lassen.
Wenn die Bilder dann bei Deiner Wunschzeit immer noch zu hell werden, obwohl Du schon die Blende weit geschlossen und den niedrigsten ISO-Wert gewählt hast, wird es Zeit für den schon weiter oben erwähnten Graufilter(*), auch ND-Filter (von Neutral Density, Neutral Dichte) genannt. Dieser farblose Filter reduziert das durch das Objektiv fallende Licht, so dass das Bild dunkler werden kann.

Mittlerweile gibt es auch Kameras, die einen ND-Filter durch eine spezielle Art der Belichtung fast ersetzen können. Das kann sehr praktisch sein und ist für solche Motive sicher wichtiger als viele Megapixel oder ein Vollformatsensor.

ISO?

Der ISO-Wert steuert die Empfindlichkeit der Kamera. Jedesmal, wenn Du den ISO-Wert verdoppelst (von 100 auf 200, 400, 800, 1600, 3200, 6400, 12800, 25600, …) braucht die Kamera für ein gleich helles Bild nur halb so viel Licht wie vorher.

Ein niedriger ISO-Wert (z.b. 100) sorgt für gute technische Bildqualität. Höhere ISO-Werte (z.B. 1600) machen die Kamera zwar empfindlicher, aber sie verschlechtern die technische Bildqualität, es kommt (heutzutage meist zuerst unmerklich) störendes Rauschen in die Bilder.
Da man das Rauschen meist vermeiden möchte, lautet die einfache Regel: „Nimm einen ISO-Wert, der so niedrig ist wie möglich, ohne dass Du unterbelichtete oder verwackelte Bilder erhältst.“
Aus diesem Grund verwendet man den ISO-Wert in der Regel nicht zum Steuern der Belichtung, solange man mit Blende und Belichtungszeit noch andere Möglichkeiten zur Verfügung hat.
Mehr Infos zu ISO im Fotolehrgang im Internet
Ein  Tipp gegen das Rauschen findest Du auf meinen Fototipp-Seiten der Fotoschule-Ruhr.de.

Wischi-Waschi, aber nicht egal

Mit der Belichtungszeit steuerst Du nun, wie stark Dein Motiv verwischt wird.
Je länger die Zeit, desto stärker werden die Wischer. (Bei Zeiten, die länger als die Verwacklungsgrenze sind, wirst du ein Stativ oder andere Hilfsmittel zum Abstützen der Kamera einsetzen müssen.)
Früher musste man dann nach dem Belichten lange auf die entwickelten Bilder warten, um das Ergebnis zu sehen. Heute kannst Du die Ergebnisse direkt beurteilen und so viel schneller mit ein wenig Ausprobieren bereits vor Ort die passende Zeit finden.

Es geht dabei in erster Linie um die Geschwindigkeit des Abbild des Motivs auf dem Sensor. Da bei kürzerem Aufnahmeabstand und/oder längerer Brennweite das Objekt größer abgebildet wird, wird auch die Bewegungsunschärfe, das Verwischen, deutlicher sichtbar. Ein krabbelndes Kind im Vordergrund kann so evtl. stärkere (längere) Wischer ergeben als ein fahrendes Auto am Horizont.

Das Thema Belichtungszeit ist aber nicht nur für Objekte wichtig, die sich deutlich im Raum bewegen. Auch bewegte Bildbereiche wie Wasser an einem Bach, einen Springbrunnen oder einen Wasserfall kannst Du damit interessanter gestalten.

Mit längerer Belichtungszeit „mitziehen“

Drei unterschiedliche Arten Bewegung (nicht) darzustellen.

Drei unterschiedliche Arten Bewegung (nicht) darzustellen.

Durch lange Belichtungszeiten werden bewegte Motivdetails unscharf. Aber manchmal soll das bewegte Objekt scharf abgebildet werden – aber doch ohne dass das Gefühl der Bewegung verloren geht.
Auch dafür gibt es eine Lösung: Du kannst einen „Mitzieher“ fotografieren.

Bei einem Mitzieher ist es wichtig, dass das bewegte Motivdetail *nicht* verwischt abgebildet wird.
Im Gegenteil, es sollen nun gerade die bewegten Objekte präzise und scharf dargestellt werden. Diese Details soll sich der Betrachter ansehen.

Der unwichtige (und eventuell ablenkende) Hintergrund dagegen soll in der Unschärfe verschwinden.
Und zusätzlich soll der Betrachter die Geschwindigkeit spüren. Um diese Bildidee umzusetzen kannst Du „mitziehen“.

Dabei versucht man, die Kamera gleichmäßig parallel zu dem bewegten Objekt zu führen, so daß dessen Abbild immer an der gleichen Position im Bildauschnitt bleibt.

Dadurch wird das Objekt scharf abgebildet (mehr oder weniger), die eigentlich unbewegten Bereiche (meist der Hintergrund) dagegen werden unscharf verwischt. Solche Bilder vermitteln dem Betrachter manchmal sogar das Gefühl, er würde sich ebenfalls bewegen, quasi parallel zum Objekt mitfahren oder -fliegen.

Illustration zu: "Serienbild Dauerfeuer Serienaufnahme"

an Das Icon für „Dauerfeuer“. also Serienbilder oder Serienaufnahmen in schneller Bildfolge

Um diesen Effekt zu erreichen, sollte die Kamerabewegung bereits vor dem Auslösen beginnen und über das Schließen des Verschlusses hinaus weitergehen.
Die Chance auf gute Bilder kannst Du mit der Serienbildeinstellung („Motor“) Deiner Kamera steigern.

Verwende als Ausgangspunkt für Deine Experimente eine Belichtungszeit, deren Kehrwert „länger“ ist als die Geschwindigkeit des abgebildeten Objekts in Km/H. Ein Auto mit 50 Km/H sollte zum Mitziehen also mit einer Belichtungszeit länger als 1/50 fotografiert werden, ein Fahrrad mit 1/20 Sekunde.
Aber je nach Abstand und Brennweite (also Größe des bewegten Motivdetails im Bild) können die nötigen Zeiten  auch davon abweichen.
Du wirst also etwas Erfahrung sammeln müssen.

Die Intensität des Wischers  kannst Du am besten bei großer Wiedergabe des Bildes am Rechner beurteilen. Schau Dir dann auch gleich die EXIF-Daten der Bilder, speziell zur Belichtungszeit an.

zum Fotokurs

Das muss aber doch nicht sein!

Komm lieber in meinen
Fotokurs Bildgestaltung .

Ein ganzes Wochenende
mit Praxis und Theorie
rund um das bessere Foto.
Und was das überhaupt ist ...




4w

Autofokus

Bei Aufnahmen mit bewusster Bewegungsunschärfe ist es oft besser, wenn der Autofokus der Kamera für diese Technik deaktiviert ist. Damit verringert man die speziell bei diesen Aufnahmen ungünstige Verzögerung beim Auslösen der Kamera, die gerade an einigen Kompakt- und Bridgekameras häufig auftritt.

Je nach Kamera kannst Du dazu vorher auf bildwichtige Bereiche (im Beispielbild auf den Bereich, durch den der Radfahrer vermutlich fahren wird) scharfstellen. Evtl. solltest Du also auf einen vorher vorbeifahrenden Radfahrer oder eine anderes Testobjekt in passender Entfernung fokussieren. Das kann auch eine Fahrbahnmarkierung sein.

Die gefundene Entfernungseinstellung behältst Du dann bei. Dazu schaltest Du den Autofokus für die Dauer der Aufnahmen aus — und änderst danach an den Entfernungseinstellungen nichts mehr. (Nach den Bewegungsaufnahmen darfst Du das Wiedereinschalten des Autofokus nicht vergessen!)

Sollte die Kamera (meist in den Tiefen des Menüs) die Wahl zwischen Schärfepriorität und Auslösepriorität zulassen, dann wählt man für diesen Zweck die Priorität des Auslösers. Ansonsten wird der Auslöser blockiert, bis die Kamera Schärfe erkannt hat.

Bei vielen Spiegelreflex- und Systemkameras  kann man die Auslösepriorität nur indirekt wählen, Sie ist dann mit dem kontinuierlich AF gekoppelt. Bei Problemen mit der Auslösverzögerung stellt man den Autofokusmodus dann testweise auf  „AF-C“, „C“, „Continous“, „AI-Servo“ oder ähnlich lautende Einstellungen.
Die Kamera lässt sich dadurch auch bei nicht als richtig erkannter Fokussierung jederzeit auslösen und der Autofokus versucht dann halt sein Bestes. Wenn es nicht klappt, schaltet man halt den Autofokus aus.

Ich setze den AF noch ein wenig anders ein und verwende den „Back-Button-Focus“. Wenn Du darüber mehr wissen willst, auch dazu gibt es einen Artikel: „Autofokus oder manuelles Fokussieren oder …“ (Das ist übrigens einer der am meisten gelesenen Beiträge in meinem Blog).

Zur Not kann man auch von Hand fokussieren. (Entfernungsskala eines älteren Nikonobjektives)

Verwacklungsgefahr

Bei den langen Belichtungszeiten, die gerade für das Mitziehen langsamer Motive nötig sind, kann es zum Verwackeln kommen (siehe den Infoblock dazu weiter oben). Eine kürzere Belichtungszeit würde dann helfen, aber der Mitzieheffekt wäre dadurch natürlich kleiner oder gar ganz verschwunden.
Also bleibt nur, die Kamera zu stützen. Dazu haben sich Einbeinstative(*) bewährt.


Du willst nicht alleine üben? - Dann komm zu mir!

Vor dem Urlaub solltest Du ein wenig üben, damit Du im Urlaub fit bist mit der Kamera. Alleine macht das aber keinen richtigen Spaß. Und wer hilft Dir, wenn es mal nicht wie geplant klappt? Willst Du dann für jede Frage wieder ein neues Youtube-Video suchen? Das muss doch besser gehen!

Und es geht auch besser: Komm in meinen Fotokurs!
Informationen und Anmeldung findest Du auf der Website zu meinen Fotokursen zu den Grundlagen der Fotografie, die ich an der Fotoschule-Ruhr.de anbiete.

Und wenn die Zeit für einen normalen Kurs nicht mehr reicht oder Du nur einige Fragen klären willst, kannst Du mich auch recht preiswert für ein individuelles Online-Coaching buchen.


Stabilizer aus!

Einige Stabilizer funktionieren in einer besonderen Einstellung auch bei Mitziehern, die darf man dann natürlich verwenden, evtl. hilft das bei längeren Zeiten gegen das falsche Verwackeln ohne das erwünschte zu unterdrücken.

Wenn Deine Kamera und oder Dein Objektiv aber eine „dumme“ Stabilizerfunktion eingebaut hat, die sich für Mitzieher nicht entsprechend regulieren lässt, solltest Du sie besser ausschalten.
Dieser Stabilizer würde sonst versuchen, Teile des Schwenks mehr oder weniger scharf werden lassen. Das sieht meist ziemlich blöd aus.

Zwei Vorteile

Mit dem Mitzieher hast Du noch eine weitere Möglichkeit, das Bild spannender zu machen. In der gewünschten Bewegungsunschärfe können unwichtige Details, die den Betrachter sonst ablenken würden, verschwinden.
Und gleichzeitig kannst Du das Gefühl der Bewegung und Geschwindigkeit vermitteln.

Ãœben

Damit die Bilder im nächsten Urlaub wirklich besser werden, solltest Du nicht nur lesen, sondern vor allem üben, üben, üben. Nur dann sind Dir die nötigen Handgriffe auch in Streßsituationen klar.
Und für den Gestaltungsmuskel ist das Training ebenfalls wichtig. Die folgende Aufgabe soll Dir dabei helfen.
Denk daran: wenn es ernst wird, ist es zum Üben zu spät! ;-)

Belichtungszeiten ausprobieren
Stell Dich an den Strassenrand einer intensiv befahren Straße, so etwa 100 Meter nach einer Ampel. Die Autos werden dann aller mit etwa gleicher Geschwindigkeit an Dir vorbeifahren und Du kannst in aller Ruhe verschiedene Belichtungszeiten und Mitziehgeschwindigkeiten ausprobieren.
Im Winter bieten sich zum Üben Outdoor-Eislaufbahnen mit den gleichmässig dahingleitenden Schlittschuhläufern an.
Fahrradstrecken sind auch gute Ãœbungsobjekte.
Tiere und Menschen dagegen verändern während der Fortbewegung auch ständig ihre Form und sind eher suboptimal geeignet.


An der Stelle darf ich vielleicht noch ein bisschen Eigenwerbung machen: Die für Urlaubsfotos relevanten Themen wie Belichtung, Automatiken und Belichtungskorrektur,  aber auch Brennweite, Bildgestaltung und Bildbearbeitung sind ein wichtiger Teil meiner Fotokurse zu den Grundlagen der Fotografie, die ich an der Fotoschule-Ruhr.de anbiete.

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Illustration Kaffeetasse


3 thoughts on “Tipps für bessere Urlaubsfotos Teil 5 – Belichtungszeit

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