Photokina 2018 Rückblick

Illustration zu Photokina 2018

Photokina 2018 – Manche Dinge sind wie immer

Die Photokina 2018 ist vorbei — Zeit für einen kurzen persönlichen Rückblick.
Diesmal war ich im Gegensatz zu den letzten Jahren nur einen Tag in Köln. Und es hat im Prinzip auch tatsächlich gereicht. Für die zwei oder drei Dinge, die ich nicht an dem einen Tag erledigt habe, hätte sich ein zweiter Besuch, speziell eine zweite Anfahrt aus dem Ruhrgebiet, schon nicht mehr gelohnt.
Das ich mit weniger Zeit auskam, ist aber auch kein Wunder, die „Kina“ selbst war diesmal ja zwei Tage kürzer und vom Umfang her deutlich(!) kleiner.

Ich hatte auch weniger Besuche an Ständen geplant. Nicht nur weil einige Anbieter, die sonst zu den regelmäßigen Ausstellern gehörten, nicht auf der Messe waren (Zeiss, Hensel, ..), sondern auch, weil ich weniger Informationsbedarf zur Messe hatte. Es gab einfach weniger interessante Neuentwicklungen.

Im Mai 2019 ist ja auch schon wieder die nächste Photokina, da hab ich dann Gelegenheit, mir die in der Zwischenzeit eventuell aufkommenden Wünsche näher anzusehen.

Ausstellungen

Trotzdem war der Tag sehr interessant und informativ, weil ich einige persönliche Gespräche mit anderen Fotografen, Fotolehrern und Redakteuren führen konnte. Und es gab ein paar Ausstellungen, die hervorragende Bilder zeigten.
Ich seh mir natürlich gerne gute Fotos an. Und das können auch durchaus einzelne Bilder verschiedener Fotografen sein, die unter einem verbindenden Thema in einer Gemeinschaftsausstellung versammelt werden.
Besser finde ich es jedoch, wenn ich mehrere Bilder ein und desselben Fotografen, evtl. als Serie, präsentiert bekomme.

Illustration zu: "Ausstellung am Messestand von Fuji"

Ausstellung am Messestand von Fuji

Bei Fuij konnte man (etwas am Rand des Standes versteckt) einige hervorragende Fotoserien sehen. Darunter großartige Bilder von Elliott Erwitt, Alex Webb und eine bewegende persönliche Bildreihe von Mark Power.
Leider wurde das visuelle Vergnügen akustisch dramatisch geschmälert. Denn direkt neben dem Ausstellungsbereich, nur durch eine dünne Messewand getrennt, war eine Bühne. Dort verrenkten sich junge Menschen zu viel zu lauter Musik, damit andere etwas zum fotografieren hatten.
Sowas muss und soll  es natürlich auch geben, aber etwas mehr Abstand zu den zum ruhigen Betrachten einladenden Bildern wäre da sicher nicht schlecht gewesen.

Generell war es auch etwas schwierig, die Ausstellungsbereiche  zu finden. Es wäre vielleicht eine gute Idee den Punkt „Galerie“ als weiter Suchmöglichkeit in die Photokina-App aufzunehmen. An der schönen Ausstellung „New Talent Award (gezeigt von PROFIFOTO, Canon und WHITE WALL)  wäre ich zum Beispiel fast vorbeigelaufen. 

Die tolle Präsentation des BFF im Eingang von Halle 1 hätte eine etwas ruhigere Umgebung und vor allem einen deutlicheren Hinweis verdient. Großartige Bilder, stellvertretend hebe ich die Serie von Nanna Heitmann über Bergleute am Ende der Kohle(n)zeit hervor.
Einige der Bilder aus dieser Serie kann man übrigens noch für einige Zeit im „Wissenschaftspark Gelsenkirchen“ (wo ich meinen Schulungsraum für die Fotokurse habe), bewundern. Dort hängen sie mit Serien andere Fotografen im Rahmen der Präsentation der Neuaufnahmen des „Pixelprojekt Ruhrgebiet“.

Zurück zur Photokina. ;-)
Bilderserien und einen größeren Umfang umfassende Präsentationen einzelner Fotografen waren aber leider insgesamt etwas weniger vertreten als früher. Sicherlich auch, weil die in den letzten Jahren von Leica mit einer immer wieder hervorragenden Bildauswahl (besser: Fotografenauswahl) als Galerie bespielte Halle 1 diesmal als „Photographic Playground“ von Olympus genutzt wurde.

Photographic Playgroud

Vom Photographic Playgroud von Olympus war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Vielleicht waren auch meine Erwartungen zu hoch. Ich hab ja schon öfter davon gelesen und gehört und das waren überwiegend positive Berichte. Jetzt war ich zum ersten Mal selber dabei.

Der Playground soll ja dazu dienen, (Hobby-) Fotografen zum Ausprobieren der Kameras relativ kompakt interessante und anregende Fotomotive anzubieten. (Die dann auch positiv von den bei dem einen oder anderen Kamerahersteller die Messestände belebenden „Hübschmodells“ abweichen.)
Die einzelnen Fotobereiche des Playgrounds fand ich aber nicht sonderlich spannend und das ganz verlor sich zusammen mit einer Ausstellung ziemlich in der großen Halle. 

I

Olympus‘ „Photographic Playground“ und eine Ausstellung teilen sich die Halle 1. Rundherum ist viel Platz.

Es ist natürlich großartig, wenn man sich ohne viel Tam-Tam eine Kamera bei Olympus ausleihen und direkt loslegen kann. Aber ob das so ganz in Olympus Sinne ist, wenn die Besucher des  Playgrounds ohne weitere Anleitung mit einer durchaus auch professionell zu bedienenden und einzustellenden E-M1 mit englischsprachigem Menu losgeschickt werden.

Es mag auch ein wenig an meiner eigenen Leidenschaft liegen, meinen Mitmenschen das Fotografieren näher zu bringen, aber ich sah durchaus viele  ratlose Gesichter, denen anscheinend etwas Erklärung fehlte.
(Und die betreffenden Personen werden dann evtl. doch zusätzlich oder ausschliesslich das Smartphone zücken.)

Technische Entwicklungen und Ãœberraschungen

Illustration zu: Der Photokina Boulevard

Der Photokina Boulevard

Schon im Vorfeld und auch während der Photokina gab es einige Ankündigungen neuer Produkte, ob nun bei den Kameras, den Objektiven oder im weiten Bereich des Zubehörs.
Ãœber all das haben die verschiedenen „üblichen Verdächtigen“ aber bereits recht ausgiebig berichtet, das kann ich mir sicher sparen.

Überrascht haben mich einige Ankündigungen wie z.B. die geplante Zusammenarbeit von Leica, Sigma und Panasonic, mit der ich so nicht gerechnet hätte.
Und Rollei hatte einen sehr großen Stand.
Wenn ich überlege, dass Rollei früher (Opa erzählt vom Krieg) mal ein sehr angesehener Kamerabauer war, der die Basis für den guten Klang des Namens in der Fotowelt legte, und das jetzt eine ganz andere Firma dahinter steht und ganz andere Produkte (Zubehör) verkauft, dann muss ich anerkennen, dass da wohl einiges richtig gemacht wurde, um mit dem alten Namen wieder neuen Erfolg zu haben.

Fazit

Hat es sich gelohnt? Ja! Aber eigentlich nur einen Tag lang. Mir gefiel es bei den früheren „Kinas“, dass ich das Gefühl hatte, unbedingt nochmal wiederkommen zu müssen. Das hat mir  ein wenig gefehlt.

Illustration zu: "Photokina - Hinter den Kulissen"

Photokina – Hinter den Kulissen

Und ich befürchte, dass das im Mai nächsten Jahres nicht viel anders sein wird. Es wird für viele Firmen eine Herausforderung sein, in dem kurzen Zeitraum gleich zweimal eine Messe zu beschicken.

Vermutlich wird man auch erst im Mai 2020 beurteilen können, ob die Idee, den zweijährlichen Turnus zu verlassen, wirklich erfolgreich war.

So oder so, ich werde auch 2019 ziemlich sicher wieder dabei sein.

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Illustration Kaffeetasse

geschrieben/aktualisiert: / 06. Okt 2018

One thought on “Photokina 2018 Rückblick

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